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  • Writer's pictureStefan Schödel

5 Gründe warum wir als Gemeinde nicht an einem See taufen

Updated: Jan 17

Im Bezugsrahmen von Sonntagsgottesdiensten kann ich die klassische, freigemeindliche Taufe am See leider nicht empfehlen. Meine Gründe dafür erfahrt ihr in diesem Artikel.

Natürlich: Das Taufen an einem See oder in einem Fluss ist absolut biblisch. Niemand anderes als Jesus selbst, legte im Jordan den Ursprung für unsere heutige christliche Taufe. Auch ich durfte schon in Seen, Flüssen oder ganz einfach in meiner Badewanne andere Menschen taufen. Und ich möchte kein einzelnes Mal davon missen. Trotzdem: Im Bezugsrahmen von Sonntagsgottesdiensten kann ich die klassische, freie Taufe am See nicht empfehlen. Nachfolgend meine fünf wichtigsten Argumente.


#1: Deine Gäste

Es ist etwas Wunderbares, wenn eure Sonntagsgottesdienste auf Gäste ausgerichtet ist und diese dann auch wirklich vor Ort sind. Etwas anspruchsvoller ist die Aufgabe, sie danach am weiteren Gemeindeleben teilnehmen zu lassen. Natürlich werden wir als Leiter nicht müde, unsere Gäste immer wieder besonders herzlich einzuladen. Gerade wenn die jährliche Taufe am See ansteht. Das klingt dann vielleicht so:

„Es sind auch nur 15 min mit dem Auto. Und Parkplätze gibt es in der Nähe. Es wird richtig stark!“

Aber insbesondere für (Erst-) Besucher ist die Teilnahme an einem gefühlt „internen“ Familienfest, ein Schritt zu viel für den Anfang. Hier wurde oft weder Zeit noch Aufwand bei der Sonntagsplanung berücksichtigt. Und im Zweifelsfall gilt es daher, sich schön in der Komfortzone aufzuhalten. Aller Erfahrung nach, werden die meisten Gäste bei einem Wechsel der Location einfach abgehängt.


#2: Manpower

So leicht und einfach wie das mit der Taufe von Jesus im Jordan ist es ab einer gewissen Gemeindegröße leider nicht mehr. Schließlich soll doch jeder das Zeugnis hören und die Taufe sehen können. Also müssen Lautsprecher her. Und ein bisschen Lobpreis zum Start wäre auch nicht schlecht, das Ganze soll ja auch festlich sein. Schon braucht man jemanden für den Ton. Der wäre dann dankbar für einen kurzen Soundcheck und so weiter… Am Ende muss ein ganzes Aufbauteam organisiert werden. Was sich aber schwieriger als gedacht erweist, da die sonst so engagierten Studenten ohne öffentliche Verkehrsanbindung sich noch in Mitfahrgelegenheiten organisieren.


#3: Familien & Senioren

Schon mal über unwegsames Gelände und Toiletten an eurem Lieblingsfluss nachgedacht? Wenn nein, hat euere Gemeinde vielleicht nur wenige ehrenvoll ergraute Mitglieder oder Familien mit Kindern. Ansonsten sind das durchaus Themen die bei der Taufe an einem See oder Fluss relevant sind. Gerade steile Böschungen, der neue Kinderwagen gepaart mit Matschpfaden und fehlenden oder dreckigen Toiletten, können leider auch die eigenen Schäfchen von einem noch so tollen Erlebnis abhalten.


#4: Wetter-Gebete

Ja das liebe Wetter. In Sommermonaten zwar mit einer Wetter-App vorhersehbar, okay. So richtig entspannt ist dieses Vertrauen nicht, schließlich ist die teure Technik nicht wirklich wetterfest. Und einem Plan B sollte es auch immer geben. Bei gar drohenden Gewitterwolken hilft im wahrsten Sinne des Wortes nur noch das „Sturmgebet“. Am Ende des erfolgreichen Tages hätte es aber auch etwas weniger Stress getan.

„Gut, dass wir das nur einmal im Jahr machen“

Das mag sich vielleicht der ein oder andere nach diesem Tag gedacht haben. Nachvollziehbar und schade zugleich. Schließlich soll das nächste Tauffest ja einem nicht wie ein Kloß im Halse stecken.


#5: Aufgeschoben ist manchmal aufgehoben

Noch ein Gedanke zum Schluss: Falls es neben einer jährlichen Taufe am See auch noch eine weiteren, "gewöhnlichen" Alternativgottesdienst z.B. in der dunklen Jahreszeit gibt, ist tatsächlich der ein oder andere geneigt, seine Taufe "auf nächsten Sommer" zu verschieben. Denn:

"Da ist es ja so schön warm und die Fotos werden besser."

Aber wir wollen die Taufe ja eben gerade nicht als ein großes Event prägen, bei dem alles Äußere bis ins Detail stimmen muss. Und wenn der Großonkel keine Zeit hat, dann schieben wir noch ein Jahr? Nein, wenn das Herz bereit ist, sollte alles so schnell wie möglich gehen. Was ich sagen will: Wenn seitens Gemeinde die Taufe im immer wieder gleichen Setting angeboten wird, werden sich mehr Menschen taufen lassen. Denn wer weiß schon was in fünf Monaten ist, da ist dann leider aufgeschoben auch manchmal aufgehoben.


Fazit

Gerade die sogenannte Erwachsenen- oder Gläubigentaufe ist ein starkes Zeugnis und extrem kraftvoll für alle Beteiligten. Menschen die heutzutage allerlei Optionen wählen könnten, entscheiden sich bewusst für ein Leben mit Jesus.

Unser Anliegen ist es, das so evangelistische Zeichen der Taufe, so nah wie nur irgend möglich zur Gemeinde und den Besuchern zu bringen. Die kleinste Hürde ist, wenn es gar keine gibt. Daher empfehlen wir, die Taufe direkt in oder an den Gottesdienst vor Ort anzuschließen.

Wir haben damit in den letzten Jahren fantastische Erfahrungen gemacht. Und eine passende Lösung, die Taufe vor Ort sicher durchzuführen gibt es ja inzwischen auch :)


PS: Wenn du wissen willst, warum das Baptizo viele Pastorenherzen so richtig höher schlagen lässt, lies unbedingt auch unseren Blogartikel 3 Gründe warum Pastoren unser Taufbecken lieben.



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