Ortsgemeinde, die mutig, dynamisch und kraftvoll vorangeht und in ihrem Missionsauftrag steht - so darf es sein. An dieser Stelle will ich inspirieren, welches versteckte Potential hierfür in der Taufe liegen kann und wieso sie für mich vor allem eins ist: Eine Frage der Kultur.

Meine Beobachtung: 12 Täuflinge je auf einen Monat im Jahr verteilt, haben einen stärkeren Einfluss auf die Gemeindekultur als 12 Täuflinge, die an einem gemeinsamen Termin getauft werden. Letztendlich kann durch monatliche (d.h. kleinere) Taufen die Bereitschaft zur Taufe steigen - so dass sich absolut sogar mehr Menschen taufen lassen.
Also 12 Personen x 1 Event sind 12 Getaufte. Aber 1 Person x 12 monatliche Taufen sind am Ende manchmal 20 Getaufte.
Das kann weiteren Einfluss auf die Entwicklung aller dir anvertrauten Mitglieder und somit direkt auf die Entwicklungsdynamik bzw. das Gemeindewachstum haben. In der Hoffnung dich zu inspirieren, will ich dieses Potential für eure Gemeindekultur mit den nachfolgenden Aspekten unter dem Motto Taufe als beständiger Teil des Gemeindelebens ganz konkret machen:
#1: Ein ständig fortwährendes Tun
Den Missionsauftrag drückt Jesus bezeichnender Weise direkt in der Verlaufsform aus und charakterisiert so die Arbeitsweise der neutestamentlichen Gemeinde: "Tauft sie" bzw. wörtlich "sie taufend" beschreibt ein ständig fortwährendes Tun oder eine immer wieder kehrende Handlung bei entsprechendem Erfordernis. Hatte Jesus hier ein jährliches Event im Sinn? Ich denke nein - wenn wir doch schriftgemäß ganze Jahr über lehren und "zu Jüngern machen", dann darf es so doch auch bei der Taufe sein oder?
Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie [w. sie taufend] auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes (ELB Mk 16,15)
#2: Kauft die Zeit aus!
Wenn der Täufling bereit ist, sollten wir als Gemeinde es auch sein - und zwar sehr zeitnah. Wer weiß schon was in zwei Monaten ist? Wie bei der Möglichkeit zur Bekehrung, ist manchmal auch die klare Sicht für die Notwendigkeit der Taufe auf ein geistlich hart umkämpftes Zeitfenster begrenzt. Je weniger Zeit zwischen einer Entscheidung im Herzen und der Taufe vergeht, desto besser. Das ist auch der Herzschlag den ich im NT spüre.
#3: Organisatorisch einfach
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, beim Aufwand für monatliche Taufen vs. Jahrestaufe gibt es eigentlich nur Vorteile. Automatisierte Prozesse und der Monatsrythmus reduzieren die Kommunikation und die Aufwände erheblich. Beispiel Onboarding: Personen kreuzen auf der Kontaktkarte den Taufwunsch an und landen in der richtigen ChurchTools-Gruppe (auch standort-spezifisch), welche automatisch eine Mail mit den allen, immer gleich bleibenden Infos zu Taufseminar und Taufe, versendet. Leichter kann es für die Gemeinde nicht sein: Taufe findet an jedem ersten Sonntag im Monat statt. Und zwar in dem von der Gemeinde vorgegebenen Rahmen. Kein Kalender, keine Ausnahme, kein Nachfragen, keine Verwirrung. Keine Extrawünsche, keine individuelle Mail, kein Warten auf einen "besonderen" Taufgottesdienst.
Alle Teams, von Ansagen über Lobpreis bis Beckenaufbau, machen immer und automatisch das Gleiche ohne neu beauftragt zu werden. Das Know-how kann durch kürzere Zyklen schnell an immer mehr Personen verteilt werden.
#4: Jünger taufen Jünger
Mit leichtem Gepäck was Organisation und Kommunikation angeht, kann man sich dann auch auf wichtigere Dinge wie beispielweise die Ausbildung konzentrieren. Die monatliche Taufe bietet eine wahnsinnig gute Gelegenheit, alle deine Team- oder Kleingruppenleiter auch mal als Täufer einzusetzen. Diese als höchst ehrenvolle Aufgabe, boostert so nebenbei das Wachstum deines Dreamteams erheblich. Und ist es nicht auch eine geniale Sache, wenn der KG-Leiter die Möglichkeit hat, seine Teilnehmer ggf. direkt selbst zu taufen? Was für ein Fest! Das stärkt wiederrum die sozialen Verbindungen innerhalb der Gemeinde.

#5: Angebot schafft Nachfrage
Jetzt wird z.B. 1x im Monat das Taufseminar von der Bühne aus angesagt und 1x im Monat findet eine Taufe statt. An mindestens 2 Sonntagen im Monat ist Taufe also Thema. Gäste aber auch Gemeindefamilie dürfen so die Taufe automatisch als ganz normalen Teil der Kultur verstehen. Das kann zu noch mehr Taufen führen, da Taufe ja tatsächlich ständig präsent ist und in Gottes Geist immer wieder aufgegriffen werden kann. Bei so vielen Zeugnissen und Menschen die ins Wasser gehen, weicht doch früher oder später jedes Herz auf.
#6: Keine Hürden
Ich bin ein klarer Verfechter davon, das evangelistische Zeichen der Wassertaufe so nah wie möglich in den Gottesdienst zu integrieren. Für die Gemeinde ist es ein starkes Zeugnis und überhaupt extrem kraftvoll für alle Beteiligten. Etwas überspitzt formuliert: Kein einziger Gast soll diesem Zeugnis entkommen. Die kleinste Hürde ist, wenn es keine gibt. Für mehr Infos zum Thema "Taufe möglichst an den Gottesdienst anschließen", lies gerne auch unseren Blogartikel 5 Gründe warum wir als Gemeinde nicht an einem See taufen .
Fazit
Die Taufe als beständiger Teil des Gemeindelebens kann ein echter Katalysator für die Entwicklung einer neutestamentlichen Gemeindekultur sein und ist letztendlich Gottes Auftrag an uns.
Und: Um die Vision der Taufe als Kultur ganz einfach und praktisch umzusetzen, haben wir uns um das (nach unserer Meinung) noch fehlende Puzzleteil gekümmert: Jede Gemeinde mit neutestamentlicher DNA kann eine flexible Möglichkeit zur Wassertaufe gebrauchen - deswegen gibt es uns. Um die Gemeinde wachsen zu sehen und letztendlich zu Gottes Ehre träumen wir davon, Europa mit 1000 mobilen Taufbecken zu fluten. Das ist die Mission hinter der Vision, die uns antreibt.
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